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Stadt Stühlingen (Druckversion)

Städtepartnerschaft und nachbarschaftliches Miteinander

Städtepartnerschaft und nachbarschaftliches Miteinander

„Grenzen zu überwinden, darum wir uns bemühn. Vernunft fang an zu sprießen und Hoffnung an zu blühn. Aus der Begegnung lernen, in Achtung sich verstehn, gemeinsam Zukunft bauen und fest zusammen stehn …“

Diese Zeilen der Stühlinger Partnerschaftshymne verweisen auf die Ziele der 1980 eingegangenen „Jumelage“ mit der französischen Stadt Bellême. Sie ist nach wie vor eine lebendige, von Vereinen, Schulen und Privatleuten getragene Verschwisterung (keine Honoratioren- oder Funktionärspartnerschaft), zu deren kultureller Belebung die Vereine beider Städte einen maßgeblichen Beitrag leisten. Dass sich durch die Narrenvereine aller Stühlinger Ortsteile im Laufe der Jahre ein Stück alemannischer Fastnacht in der französischen Partnerstadt etabliert hat und sich dort dadurch in abgewandelter Form ein lebendiger „Carnaval de Bellême“ entwickeln konnte, ist eines von vielen erfreulichen Beispielen gelebter Städtepartnerschaft. Auch die 2006 in Stühlingen eingeweihte „Bellêmer Straße“ (in Bellême gibt es eine „Avenue de Stühlingen“) erinnert an die partnerschaftliche Verbundenheit beider Städte.
Was die Partnerschaftshymne ausdrückt („Grenzen zu überwinden, darum wir uns bemühn …“), das war, als sie seinerzeit geschrieben wurde, zunächst einmal nur eine Vision, ein Wunschtraum. Heute nun, mehr als drei Jahrzehnte später, ist dieser „Traum“ Wirklichkeit geworden: die Grenzen s i n d überwunden! Und nicht nur die Landesgrenzen, sondern vor allem auch die Grenzen und Begrenztheiten in den Köpfen und Herzen der Menschen. –

Dies gilt auch, was das Verhältnis zu unseren Nachbarn im schweizerischen Schleitheim anbelangt. Unvergessen ist deren Hilfsbereitschaft während und nach dem Zweiten Weltkrieg: Flüchtlingshilfe, Unterstützung der Bevölkerung durch Lebensmittel während der Nachkriegsjahre, Schülerspeisung … Mit den Jahren verfestigten sich die nachbarschaftlichen Beziehungen: Wohnen „enne“ und Arbeiten „denne“ gehören zu einer inzwischen guten Nachbarschaft. – Gleichwohl lassen sich Konflikte gelegentlich nicht vermeiden (Fluglärmproblematik; Landkauf durch Schweizer Landwirte auf Stühlinger Gebiet sowie im Hinterland der Grenzregion, auch „Schweizer Landnahme“ oder „2. Bauernkrieg“ genannt).

An ihrer Überwindung ist zu arbeiten – in einem gut nachbarschaftlichen Miteinander, wie es auf kultureller Ebene erfolgreich praktiziert wird, wovon u.a. auch die Mitgliedschaft von Schweizern in Stühlinger Vereinen zeugt (und umgekehrt). Und dass Schweizer z.B. im Stühlinger Schwarzwaldverein nicht nur Mitglieder, sondern auch im Vorstand tätig sind, weist ebenso auf ein geglücktes Miteinander hin wie die Tatsache, dass der Dirigent der Stühlinger Stadtmusik derzeit aus Schleitheim kommt.

http://www.stuehlingen.de//de/fuer-buerger/geschichte/staedtepartnerschaft-und-nachbarschaftliches-miteinander